Tomate

Aus meh als gmues

Diverse Tomatensorten werden im Frühling von der Jungpflanzengruppe gesät und gezogen um in den warmen Monaten von der Gewächshausgruppe gepflanzt und gepflegt zu werden.

Sortenwahl

Diese Tomatensorten bauen wir an:

Pflanzen

Hochbinden

Siehe Hochbinden im Gewächshaus

Pflege

Ausgeizen

Ausgeizen ist das entfernen von Seitentrieben.

Hauptregeln

  1. Der Haupttrieb muss dran bleiben
  2. Immer zuerst den Haupttrieb suchen. Wenn es keinen hat, den grössten Nebentrieb stehen lassen.
  3. Wer sich in der nähe des haupttriebs unsicher fühlt, lässt lieber mehr stehen.

Arten von Geiztrieben

Dies ist keine botanische Klassifizierung von Seitentrieben, sondern eine Auflistung der Stellen die beim Ausgeizen geprüft werden sollten.

  1. Blattachseln: Geiztriebe sind Primär in den Blattachseln zu finden.
  2. Fruchtastmutationen: An den Enden der Fruchtäste bilden sich gelegentlich neue Triebe. Diese erkennt man daran, dass sie ein U machen um wieder nach Oben zu wachsen. Diese sind nach der letzten Tomate des Fruchtasts abzuschneiden. Achtung: Evtl. hat der neue Trieb bereits wieder einen Blütenast gebildet, erkennbar daran, dass diese in der Entwicklung dem eigentlichen Blütentrieb weit hinterher sind. Diese kommen grundsätzlich auch weg, da sie die Reifung der übrigen Tomaten an dem Ast verlangsamen würden.
  3. Blatttriebe: Bestimmte Tomatensorten beginnen später in der Saison mit der Ausbildung von Geiztrieben auf den Blättern. Diese können einfach abgebrochen werden. Bei einzelnen Blättern die stark mit Geiztrieben übersäht sind, empfielt sich manchmal das ganze Blatt abzuschneiden.
  4. Nachzügler: Oft werden Seitentriebe die direkt am Boden oder nur knapp darüber ansetzen übersehen oder aus unsicherheit ausgelassen. Die Triebe wachsen dann teilweise bis zur Nachbarpflanze hinüber. Prüfe mit einem Blick auf Bodennähe, dass nur ein Pflanzenast dort entspringt. Auch in tiefer liegende Blattachseln wachsen neue Seitentriebe nach, die oft erst spät bemerkt werden.

Weitere Tipps zur Identifizierung der Geiztriebe

  • Übersicht: Vollständig ausgegeizte Triebe sehen "übersichtlich" aus. D.h. es ist auf einen Blick erkennbar, was zu welcher Pflanze gehört. Punktuell dichterer Pflanzenwuchs ist meistens auf einen oder mehrere bereits sehr lang gewachsene Triebe zurückzuführen. Beachte: Einige Sorten wachsen dichter als andere. Bei sehr dicht wachsenden Sorten hilft es auch mal mittendrin 1-2 Blattäste zu entfernen um die Übersichtlichkeit und damit die Sichtbarkeit von Seitentrieben zu verbessern.
  • Jüngere Triebe sind heller als ältere Triebe. Dies hilft vor allem, um tieferliegende Triebe zu erkennen, da diese hellgrün "leuchten"
    Grosse Seitentriebe sind an ihrer helleren Färbung erkennbar.

Ernte

Faustregel: Wenns lecker aussieht kanns geerntet werden :-)

Weitere Tipps:

  • Tomaten haben eine "Sollbruchstelle" etwa 1 cm über der Frucht. Dieser ist als eine kleine knollenförmige Verdickung erkennbar. Durch draufhalten mit dem Daumen und hochdrehen der Frucht bricht diese Stelle relativ leicht ab. Der Vorteil die Tomate hier abzubrechen, statt weiter unten abzudrehen, besteht in der geringeren Gefahr die Frucht zu verletzen.
  • Grüne Tomatensorten (wie die "Green Zebra"), bleiben erwartungsgemäss grün. Je nach Sorte tendieren sie bei der Reife jedoch ins gelbliche. Hier kann auch der Fühltest als Indikator dienen (s.u.)
  • Die Tomaten werden etwas weicher, wenn sie reif sind. Aber aufgepasst: Fühlen, nicht drücken um dies zu prüfen. Fühlt zum vergleich eine offensichtlich unreife Tomate. Je nach Sorte ist dieses Kriterium ungeeignet.
  • Das Gewächshausgemüse reift kaum nach. Deshalb nicht zu früh ernten.

Krankheiten & Schädlinge

Kraut- & Braunfäule (Phytophthora infestans)

Dieser Algenpilz befällt Kartoffeln und Tomaten gleichermassen und kann bis zum Totalausfall der Ernte führen. Besonders bei kühlem und nassem Wetter verbreitet er sich, da sich auf den Blättern Tau bildet, der dann durch die niedrigen Temperaturen nicht verdunstet. Wir hatten 2021, im Regensommer, erstmalig einen Befall.

Befallen werden zuerst die Blätter und Äste und schliesslich auch der Stamm und die Tomatenfrüchte selbst. Ist die Frucht befallen, ist diese nicht mehr Essbar. Andere Früchte der befallenen Pflanzen können noch geerntet werden.

Zur Bekämpfung müssen befallene Blätter und Äste sofort entfernt und aus dem Gewächshaus geschafft werden. Am Stamm befallene Pflanzen werden dort abgeschnitten oder ganz entfernt. Wenn das Wetter nicht mitspielt lässt sich der Erreger kaum aufhalten. Zuletzt darf im Biolandbau noch Kupfer gespritzt werden, welches die Ausbreitung stoppt oder zumindest signifikant verlangsamt.